Unkraut im Rasen - was tun? Alle Tipps und Tricks!

Sie haben Unkraut im Rasen und suchen nach Möglichkeiten dagegen Vorzugehen? Hier erfahren Sie mehr über Rasen, Unkraut und Unkrautvernichter.

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Kraut, das keines sein darf - Unkraut im Rasen

Zugegeben, ich wehre mich immer wieder ein wenig gegen den Begriff Unkraut. Wir verwenden den Begriff ständig in vielen Belangen rund um Garten und Rasen, gehen aber vielleicht einen Tag später durch einen Park und bewundern den schönen gelben Teppich aus Löwenzahnblüten oder freuen uns, wenn die kleine Tochter einen Kranz aus Gänseblümchen geflochten hat und uns stolz überreicht. Plötzlich wird das Unkraut im Rasen zum bewunderten, oder begehrten Objekt. Vielleicht denken Sie mal einen Augenblick darüber nach ;-) Nichts desto trotz, können bestimmte Pflanzen das ästhetische Empfinden des ein oder anderen Rasen- und Gartenbesitzers stören. Erfahren Sie in diesem Artikel was man gegen Unkraut im Rasen tun kann.

Unkraut im Rasen – die häufigsten Pflanzen

Folgend eine Liste der sich am häufigsten im Rasenbereich ansiedelnden (Un)Kräuter und was man dagegen tun kann.

• Löwenzahn (Taraxacum officinale)
  Wer kennt die gelb blühende Pusteblume nicht? Er liebt fruchtbare Böden und blüht etwa von April bis September und ist als Unkraut im Rasen besonders unbeliebt, da seine großen, gezackten Blätter sehr auffällig aus dem einheitlichen Grün des Rasens herausstechen. Entfernt wird er am besten mechanisch bevor die Blütezeit beginnt. Beim Ausstechen darauf achten, die zum Teil sehr tiefe Pfahlwurzel vollständig zu entfernen!
  
  
• Gänseblümchen (Bellis perennis)
  Diese kleinen, weißblühenden Pflanzen kommen gerne in lehmigen und feuchten Böden vor. Ihre Blüte geht über die gesamte Saison. Wer Sie als Rasen Unkraut entfernen möchte muss auch sie mit Wurzelwerk ausstechen. Abmähen (egal wie kurz) bringt hier nicht den gewünschten Erfolg. Ein dauerhaftes, vollständiges Freihalten der Wiese von Gänseblümchen ist nahezu unmöglich.
• Klee (verschiedene Arten)
  Weiß Klee, Sauerklee, Hornklee etc.) – Ein sehr hartnäckiges Unkraut im Rasen. Meist hilft zur Dezimierung nur eine Mischung aus mechanischem entfernen (Messer o.ä. um auch das Wurzelwerk zu beseitigen) und dem aufbringen eines chemischen Herbizids gegen Klee. Ein ausführlicher Artikel zum Thema Klee im rasen steht auch hier für alle Betroffenen bereit.
  
  
  
• Kriechender Hahnenfuß / Butterblume (Ranunculus repens)
  ist schwer vollständig zu entfernen. Sind große Flächen befallen sollte man eine Neuanlage mit großzügigem Aushub der Erdschichten in Betracht ziehen um Hahnenfuß dauerhaft zu entfernen. Kleinere Bereiche sollten regelmäßig nach neuen Ausläufern untersucht, und diese dann möglichst restlos beseitigt werden.
• Disteln (Cirsioum spec.)
  Diese stacheligen Vertreter sind relativ leicht zu entfernen. Sie können von Hand ausgestochen werden. Die Pfahlwurzel sollte dabei möglichst vollständig entfernt werden. An unauffälligen Stellen könnte man die Disteln aber auch stehen und blühen lassen. Sie bieten vielen Schmetterlingsarten einen Anlaufpunkt und können so (je nach Art) im Sommer durchaus ein echter "Hingucker" sein.
  
  
  
• Vogelmiere (Stellaria media)
  Sie liebt Böden mit feuchter Oberfläche und verbreitet sich durch oberirdische Triebe, die nach und nach Wurzeln ausbilden. Sie verbreitet sich gerne in nicht dicht besiedelten Rasenflächen und ist als Unkraut im Rasen relativ leicht mechanisch zu entfernen, kann aber dauerhaft auch nur mit viel Geduld und / oder Erdaushub beseitigt werden.
• Quecke (Elymus repens)
  Die Quecke ist genau genommen gar kein Unkraut im Rasen, sondern ebenfalls eine Grasart. Durch ihren unschönen, strohigen wuchs fällt sie allerdings unangenehm im Rasen auf. Sie treibt unterirdische Ausläufer und ist sehr Regenerationsfähig und daher nur sehr schwer zu bekämpfen. Herbizide gegen krautartige Pflanzen helfen hier nicht, da die Quecke ja zur Gräserfamilie gehört. Bekämpfung entweder mechanisch mit dem Messer ausstechen oder aber mit einem Totalherbizid punktuell bekämpfen.

Unkraut im Rasen mechanisch  bekämpfen

Bevor man zu chemischen Mittel greift, die nebenbei bemerkt meist auch keine dauerhafte Lösung gegen unerwünschte Kräuter bieten können, sollte man versuchen die Unkräuter im Rasen mechanisch zu bekämpfen. Dabei sollte man beachten, dass man möglichst alle Kräuter vor Blüte bzw. Samenbildung bekämpft um die Ausbreitung effektiv einzudämmen. (Das hilft zwar nicht bei allen Kräutern, da auch über Ableger eine Vermehrung stattfindet, ist aber als Richtline ganz einprägsam).

Es gibt zum Ausstechen verschiedene Hilfsmittel, die einem die Arbeit beim Ausstechen von Löwenzahn, Distel und Co. erleichtern können. Es sollte versucht werden möglichst immer das gesamte Wurzelwerk der Pflanzen mit zu entfernen um lange Ruhe vor wiederkehrendem Unkraut im Rasen zu haben. Großflächig befallene Gebiete werden am besten mit dem Spaten abgetragen und später neu mit Rasen eingesät. Alternativ kann man für 6-12 Monate eine lichtundurchlässige Folie ausbreiten um alle Pflanzen unter der Plane abzutöten.

Unkraut im Rasen chemisch bekämpfen

Viele Unkräuter sind mechanisch nur schwer zu entfernen. Oft wird ein hohes Maß an Geduld und Ausdauer verlangt um befallende Stellen dauerhaft Unkrautfrei zu halten. Schneller und mit weniger Körpereinsatz geht es in der Regel mit chemischen Unkrautvernichtern. Es gibt verschiedene Rasen Unkrautvernichter die für bestimmte Unkräuter konzipiert wurden und nur bestimmte Pflanzengattungen angreifen indem sie gezielt in den Stoffwechsel der Pflanzen eingreifen. Andere Arten und Pflanzen werden verschont. Gegen Hahnenfuß, Gänseblümchen und die Quecke ist allerdings noch keine wirksame Unkrautvernichtung mit chemischen Mitteln möglich (außer mit einem Totalherbizid).

Rasen Unkrautvernichter werden immer nur punktuell auf die betroffenen Stellen gegeben (meist in flüssiger Form) und nicht flächig auf dem ganzen Rasen verteilt. Nach etwa 7-10 Tagen sterben die Unkräuter ab und die Überreste können entfernt werden. Man sollte etwa 5 Tage nach dem letzten Mähvorgang warten bis man den Unkrautvernichter einsetzt, damit die Pflanzen wieder genügend Blattmasse zur Aufnahme aufgebaut haben. Achten sie beim Aufbringen des Herbizids darauf einen windarmen und trockenen Tag auszuwählen um eine optimale und punktgenaue Wirkung zu erzielen.

Bitte bedenken sie aber beim Einsatz von chemischen Unkrautvernichtern, dass sie wesentlich tiefer in ein Ökosystem eindringen als mit mechanischen Mitteln. Auch Mikroorganismen, die für die Gesundheit ihres Gartens nützlich sind werden unter Umständen in Mitleidenschaft gezogen. Setzen sie Rasen Unkrautvernichter bitte nur dann ein, wenn keine anderen Möglichkeiten mehr vorhanden sind und nutzen sie diese Mittel immer sehr dosiert und in Maßen!
Viel Erfolg bei Ihrem Unkraut im Rasen!